Das pädagogische Empowerment hat eine gender-ungerechte Ausprägung: Wir ermöglichen Mädchen vieles. Karate- und Boxtraining für Mädchen? Machen wir! Selbstverteidigung für Mädchen? Standard in Schulen. Und welche Mittelschule käme ohne Initiativen wie „Mädchen in die Technik“ aus? Was gibt es für Buben? Eher nichts.
In Schulen arbeiten überwiegend Frauen, die Tugenden wie Feinmotorik, Stillsitzen oder gewaltfreie Kommunikation hochhalten. Ohne solche als „typisch weiblich“ zu punzieren, fällt auf, dass Buben sich meist deutlich schwerer tun, solchen Normen zu entsprechen. Da sich viele Burschen schwerer positiv sozialisieren als Mädchen, aber nur einen Bruchteil der pädagogischen Unterstützung bekommen, haben wir als Endprodukt viel zu oft die internetaffinen Typen mit Hang zu Ego-Shootern. Das macht noch keinen Amokläufer, es stärkt aber auch nicht die positive soziale Teilhabe junger Männer.
Auszug aus dem Beitrag von Hannes Eichsteininger in DiePresse vom 17.Juni 2025 Seite 22 >> Was gibt es für Buben? Eher nichts