Optimale Nutzung von Ressourcen und Förderpotentialen in voll ausgebauten Integrationsklassen (S. 65)
Situationsanalyse
Die hohe, prinzipielle Akzeptanz des integrativen Unterrichts heute ist, jedenfalls von Seiten der QSP-Expertinnen und Experten, mit vielen „Wenn und Aber“ verbunden.
Betont wird einerseits in vielfältiger Weise das Förderpotential des gemeinsamen Unterrichts sowohl für behinderte als auch für nichtbehinderte Schüler/innen und gleichzeitig das Innovationspotential für die Veränderung von Schule und Unterricht in Richtung Förderung, Individualisierung und Schülerorientierung. Relativiert wird die positive Beurteilung jedoch dadurch, dass die verbalen Stellungnahmen darauf hindeuten, dass im integrativen Unterricht in erster Linie eben ein Potential gesehen wird, das aber bei weitem noch nicht (oder nicht mehr) ausgeschöpft und realisiert wird.
Erforderliche äußere Rahmenbedingungen für die Realisierung dieses Potentials sind nach Auffassung der Befragten insbesondere (S.65)
(a) die Doppelbesetzung mit Klassen- und Integrationslehrern an Integrationsklassen als Standard,
(b) eine günstige Zusammensetzung der Klassen im Sinne echter Heterogenität und ohne Konzentration von verhaltensauffälligen Schülern, vor allem aber
(c) eine entsprechende Qualifikation der Lehrkräfte.
Mehrere Befragte sprechen in eher unspezifischer Weise davon, dass die notwendigen Rahmenbedingungen nicht oder nicht mehr immer in hinreichender Weise gegeben seien, bzw. dass Mittelkürzungen in den letzten Jahren zu Qualitätsverlusten geführt hätten.