Das Bundesministerium Bildung hat einen Leitfaden zum Thema "Wie spreche ich mit meinem Kind bzw. Jugendlichen über einen Amoklauf bzw. Anschlag?" herausgegeben. siehe Leitfaden
Die wichtigsten Punkte:
Bewusster Umgang mit Medien: Fernseher und Radio möglichst ausschalten, Nachrichtensendungen nur gemeinsam mit Erwachsenen ansehen
Nicht mit Chats allein lassen, Chats und Beiträge mit den Kindern gemeinsam ansehen und besprechen.
Fragen Sie nach und hören Sie zu, erkundigen Sie sich aktiv, wie es Ihrem Kind geht.
Eigene Emotionen im Zaum halten, Erwachsene sollen ihre eigene Besorgnis nicht verschweigen, sondern diese lieber erklären – allerdings sollten sie sich nicht von den eigenen Gefühlen mitreißen lassen und diese direkt weitergeben.
Aktiv werden um nicht in der Trauer und Angst zu verharren, es hilft, selbst aktiv zu werden, etwa eine Kerze für die Opfer anzuzünden, etwas zu malen oder zu basteln oder einen Gedenkplatz zu besuchen.
Gefahren möglichst realistisch einschätzen, Eltern sollten das nicht einfach wegreden, aber sie können verdeutlichen, dass die Möglichkeit relativ gering ist, selbst einmal betroffen zu sein.
Verhalten in Notfällen durchsprechen, hilft auch gegen die Angst und das Gefühl der Ohnmacht. Ziel ist es, sich auf Lösungen zu konzentrieren!
Aufmerksam bleiben, die meisten Menschen bewältigen Reaktionen auf ein „unnormales Ereignis" in den nächsten Tagen und Wochen. Sollten Beschwerden länger anhalten, ist es empfehlenswert sich professionelle Hilfe zu suchen.
Unterstützungssysteme
Siehe Beratung an und für Schulen >> hier
SChulpsychologie Stmk.: Beratungsstellen & Erreichbarkeiten Krisencheckliste
Hilfsangebote für Betroffene
Für Menschen in seelischen Ausnahmezuständen gibt es Anlaufstellen, die rasch und unkompliziert Hilfe anbieten.
Frauenhäuser Steiermark: 0800 2020177
Männernotruf: 0800 246 247
Männerinfo-Krisenhotline: 0800 400 777
Rat auf Draht: Tel. 147 (ohne Vorwahl)
„Reden wir!“ – Steirisches Hilfetelefon: 0800 20 44 22
PsyNot: 0800 44 99 33
Telefonseelsorge: Tel. 142 (ohne Vorwahl)
Gedenkveranstaltungen: hier
Schulpsychologie und die Täterfrage
ORF Topos hat mit Luise Hollerer, Leiterin der Sektion Pädagogische Psychologie des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen, darüber gesprochen, wie ein gewaltfreies Miteinander gelingen kann und ob und wie in einem Fall wie der Tragödie von Graz über Täter und ihre Motive gesprochen werden sollte.
>>> ORF TOPOS:
... „emotionalen Verengung mit Angst als Grundthema“, dazu komme ein generell hoher Erregungslevel und eine „kognitive Engführung“, die es verhindert, unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten für eine Problemlage wahrzunehmen. ...
Kompetenz, Konflikte auszuhalten ....Wesentlich seien die Bereitschaft und die Geduld, einen Konflikt so lange aushalten und ausdiskutieren zu können, bis eine Lösung gefunden wird. ....
Sich trotz allem „wieder dem Leben zuwenden“ ...
Werte Obleute, *
Der schreckliche Vorfall an einer Grazer Schule und die verhängte Staatstrauer hat auch in den Elternvereinen viele Fragen hinsichtlich geplanter Veranstaltungen aufgeworfen.
Jede Schulsituation ist anders. Doch grundsätzlich bleibt die Frage, ob den Kindern ihre Abschlussveranstaltungen genommen werden sollen/müssen, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass das Nova Rock Festival ebenso abgehalten wird, wie das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker, ...
Mit Kindern zu reden, ihnen vor allem zuzuhören ist wichtig. Wie und wo es Rat und Hilfe gibt, haben wir auf unserer Homepage (beispielhaft) zusammengefasst.
Wir wünschen Ihnen, dass die richtigen Worte und Hilfen gefunden werden, damit sich alle gestärkt der Schulgemeinschaft und dem Leben widmen können. Siehe: www.elternmitwirkung.at
Mit freundlichen Grüßen
Ilse Schmid
* Zur seitens einer Schulleiterin eingegangenen Kritik, dass die angeführten Veranstaltungen unpassend seien, weil nicht in der Steiermark:
Im Kontext Staatstrauer ist der Hinweis auf die angeführten Ereignisse durchaus passend.
Doch auch in Graz wurden Grazathlon und Usifest, jährlich wiederkehrende Veranstaltungen, nicht ausgesetzt/abgesagt sondern lediglich um einige Tage verschoben.
Insbesondere für Kinder, die vor dem Wechsel in eine neue Bildungseinrichtung stehen, ist ihre Abschlussveranstaltung nicht ein Ereignis, das jährlich wiederkehrt. Wird es abgesagt, so ist es passe´. Eine Verschiebung und/oder Abhaltung in angemessener Form kann auch das Schulleben stärken und neue Zuversicht geben.
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Ilse Schmid
Präsidentin
Steirischer Landesverband der Elternvereine