ICILS -Studie
Auszüge aus https://www.iqs.gv.at/services/aktuelles und dem ICLS Ergebnisbericht 2023, des Instituts des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS), Salzburg 2024, Magdalena Rölz & Iris Höller (Hrsg.)
ICILS steht für International Computer and Information Literacy Study und ist eine internationale vergleichende Studie der unabhängigen Forschungsgemeinschaft IEA (International Association for the Evaluation of Educational Achievement).
Die Studie erfasst computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern auf der 8. Schulstufe und findet seit 2013 in einem Fünf-Jahres-Rhythmus statt.
Seit 2018 werden optional auch Kompetenzen in Computational Thinking erhoben.
Österreich beteiligte sich 2023 erstmals an der computerbasierten Erhebung.
Neben den Daten der Kompetenzerhebung werden bei ICILS außerdem auf unterschiedlichen Ebenen (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitung sowie IT-Koordinatorinnen und IT-Koordinatoren) Hintergrundinformationen mittels Fragebögen erhoben.
Die Ergebnisse wurden weltweit am 12. November 2024 veröffentlicht.
Untersucht wurden demnach:
Computer- und informationsbezogene Kompetenzen
Diese umfassen die Fähigkeit, mit digitalen Medien zu recherchieren, zu gestalten und zu kommunizieren sowie Informationen zu nutzen und zu bewerten, um am gesellschaftlichen Leben in einer digitalen Welt erfolgreich teilzuhaben.
Das Konstrukt der computer- und informationsbezogenen Kompetenzen bei ICILS 2023 besteht aus vier Teilbereichen mit jeweils zwei zugehörigen Aspekten. Abb.2.1.1, S.18:
Quelle: Fraillon & Duckworth, 2023, S. 32; Übersetzung: Senkbeil et al., 2019, S. 85, bzw. eigene Übersetzung.
Kompetenzen im Bereich von Computational Thinking:
Computational Thinking, auch Informatisches Denken, umfasst die Fähigkeit zu logischem und strukturiertem Denken, Problemlösen. Analogisieren und dabei Lösungsschritte entwickeln (Algorithmen) steht im Mittelpunkt.
Unter der Devise DLPL (Denken lernen, Probleme lösen) mit den Materialien aus dem „digi.case –Holzkoffer“ wird seit 2017 an Volksschulen informatisches Denken geschult.
Rahmenbedingungen des Kompetenzerwerbs
An ICILS 2023 nahmen weltweit 34 Länder, darunter 22 EU-Länder teil.
International wurden über 130.000 Schülerinnen und Schüler getestet.
In Österreich wurden 3.448 Schülerinnen und Schüler auf der 8. Schulstufe (Mittelschulen, allgemeinbildende höhere Schulen, sonstige allgemeinbildende Schulen) getestet.
Die Studie wurde vom Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen (IQS) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) durchgeführt.
Ergebnisse: Digitale Kompetenzen (Seite 33)
Österreich erzielt in den computer- und informationsbezogenen Kompetenzen einen Mittelwert von 506 Punkten und liegt damit praktisch bedeutsam über dem INT-Schnitt (476 Punkte) und dem EU-Schnitt (493 Punkte).
Der größte relative Anteil (44 %) an Schülerinnen und Schülern in Österreich befindet sich in den computer- und informationsbezogenen Kompetenzen auf Kompetenzstufe 2. 17 % der Jugendlichen liegen auf Stufe 3 oder 4 und 39 % auf Stufe 1 oder darunter.
In Computational Thinking erreicht Österreich einen Mittelwert von 476 Punkten und befindet sich damit im INT- und EU-Schnitt mit jeweils 483 Punkten.
39 % der österreichischen Schülerinnen und Schüler erreichen in Computational Thinking Kompetenzstufe 2. 25% befinden sich auf Stufe 3 oder 4, 36% auf Stufe 1 oder darunter.