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Beginn der Schulpflicht

abhängig vom Tag der Geburt nicht von der individuellen Entwicklung

Wie die Schule vorsorgen muss

Kinder, die am 1. September ihren sechsten Geburtstag feiern, müssen wenige Tage später mit der Schule beginnen. Kinder, die einen Tag später diesen Geburtstag haben, müssen erst ein Jahr später zur Schule gehen.
Allein dieser Umstand – sowie auch Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie- zeigen, dass es wahrscheinlich ist, dass nicht alle schulpflichtigen Kinder auch tatsächlich reif für die Schule und somit „schulreif“ sind.
Deshalb muss jede Schule Vorsorge treffen, dass sie auch jenen Kindern einen angemessenen Unterricht bieten kann, die ohne die Schulreife aufzuweisen, dennoch zur Schule gehen müssen.
Da das Angebot an Vorschulklassen insbesondere in der Steiermark unter dem Aspekt „Inklusion“ immer mehr zurückgedrängt wurde, ist ein derartiges Angebot weder in Ballungsräumen noch an großen Schulstandorten zu finden.

In einer Vorschulklasse wurden die Kinder nach dem Lehrplan der Vorschulstufe gefördert, mit viel Bewegung und Spiel. Die Stundentafel wies und weist bei einer Gesamtwochenstundenzahl von 20 Stunden für die verbindlichen Übungen „Leibesübungen/Bewegung und Sport“ und „Spiel“ insgesamt 6-7 Stunden aus, dh. ein Drittel der Unterrichtszeit entfiele auf diesen Bereich. Im Lehrplan, der mit dem Schuljahr 2023/24 in Kraft tritt sind es immerhin auch noch 6 Stunden (5 BuS +1 Spiel).
Im Lehrplan der Volksschule sind für Bewegung und Sport lediglich 2 bzw. 3 Stunden je Schulstufe vorgesehen, Spiel ist gar nicht angeführt.

Für manche Standorte fand eine quasi ersatzlose Streichung des Angebots für nicht schulreife Kinder statt, da man der Devise folgte, alle Kinder in die erste Schulstufe aufzunehmen. Dies mit der Rechtfertigung, dass eine Überprüfung der Schulreife ein halbes Jahr vor Schuleintritt zu früh sei und der Gesetzgeber ohnedies die Möglichkeit des Wechsels der Schulstufe auch während des Unterrichtsjahres die Schulstufe gestatte.

Für eigentlich nicht schulreife Kinder bedeutet dies, dass sie erst nach Wochen geprägt durch Misserfolge und Überforderung in ihre „passende“ Schulstufe kommen und dann nach dem Lehrplan der Vorschulstufe zu unterrichten wären.

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