PISA (Programme for International Student Assessment)

PISA gilt als die größte internationale Schulleistungsstudie. Sie findet alle drei Jahre statt und umfasst die Bereiche Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften. Abwechselnd bildet jeweils einer der drei Bereiche den Schwerpunkt. Diesmal war es Mathematik.
Wegen der Coronapandemie wurde der Test in allen 81 Ländern mit ca. 690 000 Schülern und Schülerinnen um 1 Jahr verschoben. Im Frühjahr 2022 nahmen in Österreich 302 Schulen und 6.151 Schülerinnen und Schüler am PISA-Haupttest teil.


Welche Schülerinnen und Schüler wurden getestet?

Getestet werden Schülerinnen und Schülern, die zum Testzeitpunkt zwischen 15 Jahre und drei Monate und 16 Jahre und zwei Monate alt sind (plus/minus einen Monat) und mindestens die 7. Schulstufe besuchen.
In Österreich wurde der Erhebungszeitraum zwischen 10. April und 31. Mai 2022 festgelegt (an lehrgangsmäßig geführten Berufsschulen konnte bereits ab 21. März 2022 getestet werden).
Daher nahmen Schülerinnen und Schüler des Geburtsjahrgangs 2006 ab der 7. Schulstufe teil.
Schülerinnen und Schüler dieser Altersgruppe besuchen in Österreich meist eine 9. oder 10. Schulstufe in Schulen der Sekundarstufe II.
Einige Jugendliche (mit Schullaufbahnverzögerungen) befinden sich allerdings noch in niedrigeren Schulstufen und somit an Schulen der Sekundarstufe I.
Berufsschülerinnen und -schüler werden auch erfasst. Bei den lehrgangsmäßig geführten Berufsschulen durfte das „6-wöchige Testfenster“ vergrößert werden, da sie aufgrund des geblockten Unterrichts nur eingeschränkt an ihren Schulen anwesend sind.
Auch Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen (auch an Sonderschulen) nehmen an PISA teil, sofern dies für sie möglich ist. Für sie wurde eine eigene Testform mit einer kürzeren Bearbeitungszeit zusammengestellt.
Jugendliche, die keine Schule mehr besuchen zählen zur so genannten Out-of-School-Population. Sie werden ebenso wie jene Schülerinnen und Schüler, die zwar dem Jahrgang angehören aber noch nicht in einer 7. Schulstufe sind, nicht getestet.
Die in PISA gemessenen Kompetenzen eines Landes mit einer hohen Out-of-School-Population sind demnach wahrscheinlich höher, als sie es bei einer vollständigen Erfassung aller Jugendlichen des Zielalters wären. Deshalb wird auch dieser Anteil erhoben.
Österreichs Anteil liegt bei 3,7%, das EU-Mittel beträgt 4,4%

PISA fragt nicht Faktenwissen ab, sondern erhebt Schlüsselkompetenzen.

Wichtig ist, ob die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen anwenden und Informationen sinnvoll verknüpfen können.


Am 5. Dezember 2023 hat die OECD die Ergebnisse der PISA-Erhebung 2022 vorgestellt.
„Rund 690 000 Schülerinnen und Schüler aus 81 Ländern und Volkswirtschaften hatten an der Erhebung teilgenommen - stellvertretend für 29 Millionen Schülerinnen und Schüler in aller Welt. Schwerpunktbereich war die Mathematik.
PISA 2022 ist die erste groß angelegte Studie, in die Daten zu den Leistungen der Schüler und Schülerinnen, zu ihrem Wohlergehen und zur Bildungsgerechtigkeit aus der Zeit sowohl vor als auch nach der Pandemie einfließen.
31 Ländern und Volkswirtschaften ist es trotz der schwierigen Umstände gelungen, ihre Mathematikleistungen wenigstens auf dem Niveau von PISA 2018 zu halten.
Insgesamt kam es in der PISA-Erhebung 2022 zu einem beispiellosen Rückgang des OECD-Leistungsdurchschnitts. Verglichen mit 2018 sank er in Lesekompetenz um 10 Punkte und in Mathematik um fast 15 Punkte. Der Leistungsrückgang in Mathematik ist dreimal so hoch wie jede vorherige Veränderung von einer PISA-Erhebung zur nächsten. Auf die Corona-pandemie kann der Leistungsrückgang nur teilweise zurückgeführt werden.
Die Leistungen in Lesekompetenz und Naturwissenschaften hatten bereits vorher zu sinken begonnen und auch bei den Mathematikleistungen waren in diversen Ländern schon vor 2018 negative Trends zu beobachten.“ https://www.oecd.org/berlin/themen/pisa-studie/

Ein schwacher Trost: 

Die österreichischen Jugendlichen haben sich vergleichsweise geringfügiger verschlechtert. Und die Ergebnisse von Österreich lagen über dem Schnitt von EU und OECD.


Allerdings zeigen die österreichischen Ergebnissen eine deutlich größere Koinzidenz von Beruf und Einkommen der Eltern und der Leistung der Kinder:

Die Schüler aus dem Viertel mit dem höchsten sozioökonomischen Status haben dabei im Schwerpunktfach Mathematik um 106 Punkte mehr erreicht als jene aus dem niedrigsten Viertel. Das stellt im Vergleich zur letzten PISA-Studie sogar eine weitere Vergrößerung des Abstands dar. Im OECD-Schnitt betrug die Differenz „nur“ 93 Punkte.
Es besteht auch ein deutlicher Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Leistung und wird dahingehend interpretiert: Ein Migrationshintergrund wirkt sich in Österreich negativ auf die Leistungen aus. Diese Schüler kommen gleichzeitig auch häufiger aus finanziell schwachen Familien.

 Abb I.4.2

Die Abb. I.4.2

Unter der Abb. I.4.2

OECD_PISA 2022 Ergebnisse (Band I) Lernstände und Bildungsgerechtigkeit Seite 125:

Lernstnde und Bildungsgerechtigkeit

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